Jakarta - Bandung

Nach einer kurzen Visa bedingten Ausreise bin ich spät Abends in der riesen Metropole Jakarta angekommen. Von vielen Reisenden habe ich bereits von der Freundlichkeit der Menschen in Java gehört und konnte dies bereits wenige Minuten nach Ankunft bestätigen. Die Menschen sind ehrlich und jeder bezahlt für den Bus den gleichen Preis - egal ob Tourist oder Einheimischer.
Jakarta ist eine chaotische riesen Stadt in der man gerne 2 Stunden von einer Ecke zur anderen benötigt. Ich habe einen Tag zu Fuss in der Stadt verbracht und bin dann mit dem Zug weiter nach Bandung. Das reisen im Zug ist sehr feudal und günstig.
Bandung ist etwas höher gelegen - endlich etwas kühlere Temperaturen :) Die Stadt ist bekannt für die Marken Outlets, Erdbeeren Felder, Massagen, Teeplantagen, Reisfelder, Vulkane etc. hat also für jederman etwas dabei :)
Mit einem lokalen Guide bin ich einen ganzen Tag (auf dem Rücken eines Töff's) durch die Gegend gesaust und habe all diese Punkte besichtigt. Ich habe praktisch keine "weissen" Touristen angetroffen - dafür umso mehr Asiaten. Alle 5 Minuten wird man angehalten und gefragt ob sie ein Selfie mit einem machen können. Am Anfang ist das alles ja noch sehr nett aber ziemlich schnell wirds nervig. So weiss ich nun zumindest, dass ich nie einen Superstar werden möchte. :) Wie bereits gesagt sind die Sehenswürdikeiten überlaufen mit Asiatischen Touristen - wer aber 200m Weg vom Hauptpunkt geht hat oft die bessere Sicht und ist komplett alleine oder trifft dann auf andere "weisse" Touristen. Highlight's dieser Tour waren klar der Vulkansee Kawah Putih, die Teefelder und das Erdbeeren schnausen. PS: wer Töff fährt weiss wohl wie ich mich nach 5h Fahrt gefühlt habe ;) Fast so schlimm wie Fahrrad fahren :)

Semarang

Von Bandung gings weiter mit dem Zug nach Semarang, eine absolut untouristische Stadt. Anstelle von 8.5 Stunden hat der Zug 10.5 Stunden benötigt - bei dieser Aussicht war dies aber nicht weiter schlimm. Meine Unterkunft war spotbillig - und dementsprechend dreckig. Als ich dann die ersten Bettflohbisse hatte und kein Auge zugetan habe - habe ich am nächsten Morgen als erstes die Unterkunft gewechselt und mir ein tolles Hotel gegönnt. Natürlich ist hier alles super günstig und so kostet ein 3-4 Sterne Hotel nicht mehr als 15-20 Euro.
Glücklich über ein sauberes Bett für die kommende Nacht habe ich die Stadt zu Fuss erkundet. Sehenswert in Semarang ist das Regenbogen Viertel und der alte Bahnhof. Empfehlenswert ist das Restaurant Toko Oen für das berühmte Indonesische Gericht Gado Gado (Gemüse an einer Erdnussauce) - echt lecker. Die Weiterfahrt nach Yogjakarta ist mit dem Bus möglich, ebenfalls ziemlich feudal und ebenfalls günstig.

 

Yogyakarta

Die wohl Kulturreichste Stadt in Java. Silber Schmid-Kurse, Batik Malkurse, Kochkurse etc. Yogja hat viel zu bieten. Das Hostel Laura's Backpacker ist wohl der berühmteste Ort für Backpacker, für CHF 4.60 gibt's ein Bett, Frühstück und Abendessen.
Zu 6st haben wir uns mit den Scooters auf den Weg zu den berühmten Tempeln Borobodur und Prambanan gemacht. Wer Scooter fährt in Java muss bei vollster Konzentration sein - denn der Verkehr ist der reinste Wahnsinn. Die Fahrt zu den Tempeln sollte man aber trotz Verkehr unbedingt geniessen. Immer wieder sieht man tolle Reisfelder und kann ebenfalls die Arbeit auf den Reisfeldern beobachten (ernten, neu bepflanzen etc.). Reisbauer in Indonesien haben oft keine Maschinen und erledigen alles von Hand - eine ziemliche Knochenarbeit.
Die Eintritte in die Tempel sind unglaublich horrent - dennoch lohnt es sich diese einmal im Leben gesehen zu haben.
Yogja selber hat ebenfalls viele traditionelle Märkte wo Batik Kleider (traditionelle Malart), Schmuck oder andere Souvenirs eingekauft werden können. Etwas ausserhalb der Stadt findet man viele Aussichtspunkte die einen Besuch wert sind. Zu zweit haben wir einen dieser Aussichtspunkte mit dem Roller erkundet. Die Strassen sind oft nicht optimal (milde ausgedrückt ;) und so strandeten wir irgendwann in einem Steilhang und trauten uns weder vor- noch rückwärts. Bravo! Schnell sprach sich in diesem kleinen Ort um dass 2 Touristen gestrandet sind. Mit Händen und Füssen haben wir haben uns versucht zu verständigen um an Informationen über die folgenden Strassenverhältnisse zu gelangen - ohne Erfolg. Nach einer halben Stunde kam jemand der Englisch sprach - Hurra :) Die Dame war äusserts freundlich und hat angeboten uns hochzufahren. So sassen wir kurze Zeit später jeweils auf dem Rücken einer dieser beiden muslimischen Ladies und rasten den Hang hinauf. Gutes zureden hat geholfen den sicher habe ich mich auch auf dem Rücken dieser Damen nicht gefühlt. Oben angekommen konnten wir unseren Roller wieder selber fahren und waren heilfroh als wir am Aussichtspunkt waren und eine Pause einlegen konnten. Die Aussicht am Pinus Pengger hat sich allemal gelohnt und eine gute Strasse für den Rückweg haben wir ebenfalls gefunden. :)
Natürlich habe ich mir den Silberkurs für CHF 14.00 nicht entgehen lassen. Ich war etwas skeptisch ob mir mein selbst gemachter Ring auch wirklich gefallen würde und war wie alle anderen sehr erstaunt und zufrieden mit dem Ergebnis. :)

 

Bromo

Das einfachste und günstige in Indoesien sind die Grab Taxis oder Motorbikes. Mit Wlan oder einer Simkarte kann man diese von überall nach überall buchen - zu spotbilligen Preisen. So haben wir uns zu 3 an diesem Morgen ein Grab Taxi bestellt zum Bahnhof. Wie die Erfahrung schon oft gezeigt hat, war es auch an diesem Morgen - die Indonesier sind nicht die besten Autofahrer, dafür umso besser im Moped fahren. Nach einem 15 Minütigen Versuch das Auto zu wenden wurde ich allmählich nervös da wir noch keinen Meter vorangekommen sind und der Zug nicht auf uns warten würde - und dann hat es auch schon "gchlöpft". So mussten wir dann schnellstmöglich zu Fuss irgendwie zum Bahnhof gelangen -  dank Navigation auf em Handy ist uns dies gelungen. Es hat zwar nicht geregnet aber man fühlt sich nach einer solchen Aktion durch die hohe Luftfeuchtigkeit ziemlich identisch. ;) Die 8 stündige Zugfahrt nach Probolinggo kam gelegen um uns zu erholen und zu trocknen. ;) Die Zugfahrt verstrich relativ schnell dank dem Yatzy Würfelspiel das ein Mitreisender dabei hatte.

 

Zwischen Yogyakarta und Bali liegen die beiden Vulkane Bromo und Ijen. Oft werden Touren angeboten - bei denen man ziemlich viel Geld ausgeben kann. Wer alleine reist hat dieses Risiko jedoch ebenfalls. Man benötigt immer einen Bus oder einen Fahrer um zu diesen Orten zu gelangen - wenn man diese Transporte nicht teilen kann ist es unglaublich teuer. Wir haben uns zu 5 auf den Weg gemacht und konnten so alle Kosten optimal teilen. Mit CHF 60.00 sind wir durch diese 4 Tage gekommen inkl. allen Eintritten, Transporten und Unterkünften. Eine Tour kostet das Doppelte wenn nicht mehr.
Wir haben viele Reisende in diesem Gebiet getroffen die kein Glück hatten mit dem Wetter. Als wir jedoch morgens um 2.30 Uhr los sind für den Sonnenaufgang auf dem Bromo war der Himmel Sternenklar. Der Sonnenaufgang war atemberaubend. Die Bilder haben keinen Filter drin - es war wirklich in echt so schön ein wahnsinns Farbenspiel. Nach dem Sonnenaufgang gehen alle Touristen - und hier kommen die unglaublichen Scharen von Asiaten wieder ins Spiel - hoch zum Krater. Jeep an Jeep fährt man zum Fusse des Vulkans und muss die letzten 15 Minuten gehen oder kann sich ein Pferd mieten. Oben angekommen läuft man wieder 40-50m weiter weg vom normalen Aussichtspunkt und kann den Krater in voller Pracht alleine bestaunen. Der Vulkan ist aktiv was man deutlich hören und sehen kann durch das blubbernde Wasser und die aufsteigenden Dämpfe.

 

Ijen

Am nächsten Morgen stand die Weiterfahrt nach Bangywangy an, Ausgangspunkt für den Vulkan Ijen. Die Unterkunft Osing Vacation war sehr basic aber für 6h Schlaf benötigt man nicht mehr. 

Wir wurden herzlich vom Besitzer empfangen und kurz darauf sassen wir auch scho im Jeep für die Erkundung der Gegend. Wunderschöne Reisterrassen, Kaffeeplantagen, Kautschukplantagen, Wasserfälle etc. Müde von der Reise, der letzten Tage und den vielen Eindrücken legt man sich früh ins Bett, denn um Mitternacht beginnt die Besteigung des nächsten Vulkans. Der Fussmarsch auf den Vulkan ist ziemlich stutzig und sandig. Nach 1.5h Stunden erreicht man den bissig kalten Höhepunkt und beginnt den Abstieg in den Krater. Der Abstieg in der Dunkelheit war ziemlich taff und für meine holländischen Freunde die sich das Bergsteigen nicht gewoht sind eine echte Herausforderung. Kurz bevor man unten ankommt wird die Luft stickig und die Gasmasken müssen aufgesetzt werden. Wir haben uns im Dunkeln auf einen Stein gesetzt und auf das blaue Feuer gewartet. Die blaue Flamme entsteht durch den brenneden Schwefel. Ich hatte nicht allzu grosse Hoffnung dieses zu sehen aufgrund der Regensaison und war umso happier als wir dieses durch den Nebel des aktiven Vulkans erblickt haben. 

Wie bereits erwähnt wird in diesem aktiven Vulkan Schwefel abgebaut. Die Männer arbeiten unter schwersten Bedingungen und tragen 80kg Schwefel in einem Gang hoch. Pro Kilo Schwefel erhalten sie 1'000 Rupiah = CHF 0.07 was bei 2 Fussmärschen ein durchschnittliches Tageseinkommen von CHF 11.05 ergibt. Eine Mahlzeit kostet im Schnitt CHF 0.55, zum Vergleich. Diese Arbeit ist eine der hartesten, gefährlichsten (gesundheitschädigend) und schlecht bezahltesten der Welt. Als es allmählich dämmerte kriegt man diese unglaublichen Bilder dieser Arbeiter zu Gesicht und ist sprachlos. Wir haben die Gasmasken nur kurz abgesetzt und wurden sogleich vom Reizhusten geplagt - diese Arbeiter sind den ganzen Tag in diesem Vulkan und arbeiten oft ohne Gasmasken, da diese das Atmen bei körperlicher Anstrengung erschwert.
Beim Aufstieg haben wir einige Arbeiter überholt die sich in kleinen, bedachten Schritten den Berg hochgekämpft haben - unglaublich.
Nach dieser eindrücklichen Nacht haben wir die Weiterreise nach Bali in Angriff genommen. Obwohl die Menschen in Bali hinduisten sind und an Karma glauben wird man hier permanent angelogen und übers Ohr gehauen, was auf der Muslimischen Insel Java keineswegs der Fall war. Wer sich aber etwas deutlicher ausdrückt und sich auf eigene Faust erkundigt kriegt auch hier günstige Weiterreise Möglichkeiten.
Nach 4 Stunden Busfahrt hat sich die Gruppe in Bali getrennt - zu zweit sind wir weiter nach Sanur um am nächsten Tag nach Nusa Penida zu reisen.
Wer von Java nach Bali reist wird etwas überrollt von diesem Ausmass an nervigen Angeboten ;)