El Chalten - Vuelta Huemul

Weil die letzte 4-Tageswanderung so lustig war beschlossen Miri und ich noch den 4-tägigen Circuito Huemul zu machen. 


Mit dem Bus fuhren wir nach El Chalten in Argentinien. Beim Nationalpark Office erkundeten wir uns über die Route. In einem Instruktionsvideo wird einem klar gemacht, dass dies eine sehr gefährliche Wanderung sei bei der man sich über Flüsse und Schluchten via Zipline ziehen muss. Als uns das Video nicht abschreckte und wir uns nach dem Wetter erkundeten wurde uns nochmals deutlich mitgeteilt "if you fall you die". Ok alles klar - wir liefen zurück ins Dorf und besorgten das notwendige Equipment: 2 Karabiner, Klettergurt und Sicherheitsschnur.


Ein perfektes Team, Miri kennt sich mit klettern und dem Equipment aus ich mich mit Mehrtageswanderungen 💪🏼 und so starteten wir den 4 Tagestreck. Der erste Tag war mit 6 Stunden der kürzeste. Bei der Ankunft auf dem ersten Camping waren wir beide ziemlich müde und hatten kalt, perfekt für ein Power-Napp im Zelt. 😴 Als wir wieder aufstanden hatten wir Zeltnachbarn erhalten - Salome und Nicola aus unserem Hostel. Gemeinsam assen wir zu Abend (ich muss nicht schreiben was es gab oder?😂) und beschlossen am nächsten Tag gemeinsam loszuziehen.


Um 8 Uhr schnallten wir die Rucksäcke auf und liefen los Richtung erste Schluchtüberquerung. Wir waren die ersten bei der Schlucht. Als erste zog sich Miri über die Schlucht, dann schickten wir jeweils die beiden Rucksäcke rüber, bevor ich an der Reihe war. Ich war schon etwas nervös, hoffentlich habe ich alles Richtig eingehängt, Nicola überpüfte nochmals alles und dann ging's los. Das hochziehen auf der anderen Seite war ziemlich anstrengend, zum Glück konnten wir die Rucksäcke vorher rüberbringen 😋 Der Schluchtübergang erforderte ziemlich viel Zeit.
Der Weg führte mühsam über die Morräne und ging mächtig in die Beine. Bei der ersten Gelegenheit wechselten wir auf den Gletscher, was die Beine spürbar entlastete. Am Ende des Gletschers begann bereits der Aufstieg auf den Pass del Viento. Schritt für Schritt kämpften wir uns den Pass hoch - und da war er der riesengrosse Gletscher🤩 Wow fantastisch - so weit das Auge reichte Gletscher und Schneeberge.
Gegen 16 Uhr erreichten wir den Zeltplatz und richteten unser Wohnzimmer nach einer Waschsession im Gletscherfluss ein. Schnell war unser Apero-Plätti bereit, sogar mit einem Schluck Bier konnten wir das ganze Abrunden. 😜🍺
Da wir beim Apero bereits eine neugierige Maus zu Besuch hatten hängten wir das Essen diesmal direkt auf.  💡😄


Gestärkt starteten wir in den 3ten Tag. Wir waren alle schon etwas ermüdet - mehr Pausen standen auf dem Programm. 😊 Heute stand der Pass al Huemul auf dem Programm sowie der steile Abstieg. Gemäss Karte gehts es praktisch senkrecht den Berg hinunter. Dieser Abstieg machte uns seit Beginn etwas sorgen.
Aber erst stand der senkrechte Aufstieg auf den Pass an. ⬆️ Oben auf dem Pass war es relativ windig, wir suchten eine Windgeschützte Ecke und machten unseren Mittagesrast - und dann stand der wahnsinns Abstieg an. Die Karte hat nicht gelogen, der Weg führte praktisch senkrecht hinunter. Erst kämpft man sich durch die Büsche und dann irgenwann ist man froh wenn man sich an den Bäumen festhalten kann. Der Abstieg war sehr sandig und voller loser Steine - A) sehr rutschig und B) ist man auch für die Personen unter einem verantwortlich dass die Steine nicht in massen runterpurzeln. Wir waren fix und foxi als wir unten angekamen und die Knie schmerzten ebenfalls ausserordentlich. 😧 Eigentlich sollte der Camping nicht mehr weit sein - wir liefen und liefen und liefen ohne den Camping zu finden. Irgendwann entdeckten wir am See eine windgeschützte Nische und bauten da unser Nachtlager auf.
Heute gab es zum ersten Mal nicht nur Kartoffelpüree - sondern noch Pasta mit Pesto von Salome und Nick - nochmals vielen Dank dafür😍
Das war der erste wirklich warme Abend - gemütlich konnten wir draussen sitzen und den Abend bei einem Tabu Spiel geniessen.😍


Der letzte Tag war mit Abstand der härteste - die Luft war raus und alle waren müde. Der Weg zog sich elend lang durch die Steppe, immer wieder über kleine Hügel. Gegen Mittag erreichten wir den letzten Fluss den wir mit dem Klettergurt überqueren mussten. Diesmal konnten wir die Überquerung mit den Rucksäcken an den Rücken machen und kurz darauf erreichten wir müde das Ende des Trails. Tja das Ende des Trails heisst nicht dass man da wieder in der Zivilisation ist, von da aus mussten wir nochmals 2h laufen. Erschöpft setzten wir die Rucksäcke ab und hofften dass irgendwer in die Pampa rausfährt mit dem Auto - als ob unser Wunsch erhört wurde ertönte ein Autoreifen-quitschen hinter dem Hügel und da war es ein altes rotes Auto. 😍 Nicola und ich rannten auf das Auto zu in der Hoffnung dieser könnte uns an die Hauptstrasse fahren oder ins Dorf. Die Euphorie verschwand genau so schnell wie sie gekommen war, als wir das volle Auto sahen. Enttäuscht kehrten wir zu den Mädels zurück. Miri's Vorstellung das doch alle aussteigen könnten und er uns fahren könnte war ein Wunschdenken und so schulterten wir die Rucksäcke um die letzten 2h in Angriff zu nehmen. Wir liefen keine 10m kam das rote Auto zurück, der Fahrer liess die Scheibe runter und winkte uns zu ihm - unser Wunsch ging in Erfüllung. 😍 Alle Mitreisenden im Auto stiegen aus und Alexis fuhr uns bis 2km vor das Dorf. 😂 Wir waren endlos froh dass uns diese letzten 2h über die Steppe erspart geblieben sind.


Eine wirklich tolle 4 Tageswanderung die ich mit wunderbaren Menschen teilen konnte. ❤️

Fitz Roy & Cerro Torre

Lassen wir die Bilder sprechen 😜