Nelson - Mt. Angelus

Ich erreichte Nelson ziemlich spät abends und konnte Graham telefonisch nicht erreichen. Da Graham etwas ausserhalb wohnt wollte er mich eigentlich abholen. Tja, da ich ihn nicht erreichen konnte und keine Busse mehr fuhren marschierte ich über den Hausberg von Nelson nach Tahunanui. Als ich angekommen bin war es bereits dunkel und von Graham kein Spur. Da nach 21 Uhr bereits alle Campsites etc. geschlossen sind, stellte ich mich bei der Nachbarin von Graham vor, damit Niemand die Polizei ruft wenn ich mein Zelt in seinem Garten aufstelle.😛 Die Frau war super nett, füllte mir mein Wasser nochmals auf und das Bad durfte ich ebenfalls noch nutzen und gerade als ich mich im Zelt Bettfertig machte, fuhr Graham vor - doch kein übernachten im Garten 😂


Die nächsten Tage verbrachte ich mit Graham und erkundete ebenfalls den Nelson Nationalpark. Graham war früher oft in den Bergen und hat damals alles mit der Videokamera dokumentiert. Die alten Videokassetten wurden mir alle mit grossem Stolz gezeigt 😜 


Bevor Graham mich auf dem Parkplatz für die 2 Tageswanderung absetzte, erinnerte er mich nochmals daran dass das Wetter besser wird und ich nicht meine komplette Energie beim Aufstieg verpuffen solle.
Mit diesen Worten im Hinterkopf arbeitete ich mich den Mt. Robert hoch und muss sagen dass ich kurz etwas panisch wurde, da ich dringend Sonne brauchte um mich zu trocknen und warm zu halten (da ich mal wieder zu wenig warme, trockene Ersatzkleidung mit hatte).🙉

Kurze Zeit später drang die Sonne durch und zum ersten Mal sah ich wo ich mich eigentlich befand. Wow, was für ein Panorama! Die Gratwanderung zu den Angelus Lakes war mit unter eine der schönsten Wanderungen die ich je gemacht habe. Der Zeltplatz war direkt am See - die Bilder sprechen für sich. 👌

Am Abend war mein ursprünglicher Plan auf den Sunset Saddle hoch zu klettern. Mit warmer Kleidung im Gepäck versuchte ich mich via Handy-Navigationssystem auf den Pass zu lotsen. Der Versuch scheiterte 😅, ich war letzten endes nicht auf dem Sunset Saddle aber auf irgend einem anderen Saddle wo ich in aller Ruhe und mutterseelenallein den Sonnenuntergang geniessen konnte. 😍


Am nächsten Tag standen 25km auf dem Programm. Der Abstieg ins Tal war aussergewöhnlich steil und happig für die Knie. Solch steilen Abstieg mit dem grossen Rucksack empfinde ich als anstrengender als die Aufstieg. Entsprechend froh war ich als ich den See erreichten und den rest gerade aus gehen konnte. 
Kurz vor 18 Uhr erreichte ich den Parkplatz wo auch Graham gerade aufkreuzte. Aufgeregt erzählte ich von meinen Erlebnissen und dass ich ein Video aufgenommen habe. Diese Augen hättet ihr sehen sollen als Graham von dem Video erfuhr. 🤩


Am nächsten Morgen hiess es bereits Abschied nehmen, was mir enorm schwer fiel. Ich habe die Zeit mit Graham sehr genossen und werde diese Zeit gerne in guter Erinnerung behalten.